Alles über Pawpawfrüchte & ihre Samen

 

Wie bestimmt man die Reife von Pawpaws?

Die Reifung einer Pawpaw unterscheidet sich nicht nur je nach Sorte, sondern auch zwischen den Anbaugebieten. So kann zum Beispiel auch ein kalter Sommer die Ernte verzögern. Umso wichtiger ist es also, dass wir die Reife der Früchte richtig bestimmen. Und das ist im Grunde ein Kinderspiel, obwohl die meisten Sorten grün-reif sind, sich also optisch nicht von unreifen Früchten unterscheiden lassen (nur wenige bekommen einen Gelbstich). Die Früchte sind reif, wenn sie:

- vom Baum fallen (sorgt also für eine weiche Landung)

- sich weich anfühlen (tastet dafür ganz sanft mit der Handfläche die Frucht ab - nicht mit den Fingern, sonst gibt es Druckstellen!)

- sie stark riechen

 

Reife je nach Sorte

Früh reifend:

'Allegheny'

'Shenandoah*'

'Prima'

Spät reifend:

'Shenandoah'*

'Wabash'

'Susquehanna'

'Sunflower'

Die goldene Mitte:

'Shenandoah'*

'Overleese'

'Tallahatchie'

--> *Shenandoah ist ein Sonderling mit 4 Wochen Erntezeit & außerdem eine Single Lady: viele der Cluster haben nur eine Frucht.

 

Wie kann man Pawpaws lagern? 

Gepflückte Früchte lassen sich theoretisch bis zu einem Monat im Kühlschrank lagern, ideal wäre eine Lagerung bei 1°C. Aber Vorsicht: Die Länge der möglichen Lagerung ist massiv vom Reifegrad abhängig. Vollreife Früchte halten sich maximal 3 Tage im Kühlschrank. Reife Früchte maximal eine Woche. Außerdem sind reife Früchte sehr weich und sollten daher nicht oder kaum gestapelt werden.

Pawpawmantsche lässt sich dagegen nur für 24 Stunden im Kühlschrank lagern. Das heißt also: wenn ihr die Mantsche nicht spätestens am nächsten Tag weiterverarbeitet, dann lieber gleich einfrieren.

Pawpawmantsche gefroren sollte wiederum innerhalb von 6 Monaten weiterverarbeitet werden. Vor allem durch den Zuckeranteil in den Pawpaw Schmankerln verlängert sich die Haltbarkeit so wiederum um ca. 4 Monate.

 

Wie reinigt man die Samen?

Werden die Samen nicht direkt ausgesät, sondern sollen gelagert und stratifiziert werden, müssen wir sie zunächst reinigen, was, wenn man nicht weiß wie, sehr zeitintensiv sein kann. Wenn wir nur ein paar Samen haben, kann man sie natürlich einfach per Hand im Waschbecken mit Wasser abrubbeln oder aber in ein Marmeladenglas legen, etwas Wasser (maximal bis zur Glasmitte) & Sand dazugeben und kräftig schütteln. Bei größeren Mengen wird das aber schnell zur Sisyphus-Arbeit. Hier müssen wir zu härteren Mitteln greifen: einem Hochdruckreiniger (danke Andreij Krasna für den Tipp!). Dabei haben wir zwei Optionen:

 

Variante 1 - Reinigung im Fass:

Ihr braucht ein stabiles Fass (ich nehme 30 Liter), füllt etwas Wasser hinein und schließlich die Samen. Das Wasserlevel sollte so hoch sein, dass die Samen schwimmen, sonst könnte der Hochdruckreiniger die Samenhülle beschädigen. Haltet dann die Düse des Hochdruckreinigers kurz über die Wasseroberfläche und sprüht, bis das Fass fast voll ist. Anschließend kippt ihr den Inhalt in eine Gemüsekiste o.ä., welche als Sieb dient. Diesen Vorgang wiederholt ihr ca. 5-Mal, bis alle Samen komplett sauber sind.

*Ihr habt keinen Hochdruckreiniger? Bei dieser Variante könnt ihr stattdessen auch eine Bohrmaschine mit einem Malerrührer benutzen und damit die Samen solange herumwirbeln, bis sie sauber sind.

Variante 2 - Käfig:

Für die Bastler & Speedy Gonzalez unter uns - Ihr könnt euch auch, wie ich mittlerweile, einen Gitterkäfig mit einem feinmaschigem Drahtgeflecht bauen, dort lassen sich die Samen mit dem Hochdruckreiniger in Lichtgeschwindigkeit säubern. Bei dieser Variante könnt ihr sogar ganze Früchte auf den Käfig legen und die Samen herausspritzen, wenn die Pawpaws faulig/überreif sind. Das spart Zeit, gibt allerdings auch eine schöne Sauerei, also zieht euch was Spritzfestes an und freut euch auf eine ausgiebige Dusche im Anschluss.

 

Samen aussäen oder lagern & überwintern - Wie stratifiziert man Samen? 

Samen direkt aussäen:

Die mit Abstand einfachste & natürlichste Variante. Werden die Samen draußen direkt gesät, müssen sie nicht einmal geputzt sein. (Es kann dabei sogar mit fauligen Früchten ausgesät werden.) Samentiefe = 2,5cm.

 

Lagerung/Stratifizierung: (1) Vergraben (2) im Kühlschrank

(1) Am einfachsten ist es, die gereinigten Samen in einem Topf mit Sand oder Erde draußen an einem schattigen Platz für die Überwinterung zu vergraben. (2) Dennoch lassen sie sich ebenso in einer Plastiktüte im Kühlschrank feucht stratifizieren. Entscheidet man sich für diesen Weg, müssen die Samen allerdings wirklich komplett sauber sein, sonst wird der Schimmel zur “Putzfee” und man läuft Gefahr, dass er bis ins Innere der Samen gelangt. Ich persönlich lagere die Samen direkt ab der Ernte im Herbst feucht und kühl, so sind sie ab März zum Keimen im Warmen bereit.

 

Stratifiziert ihr im Kühlschrank ist Folgendes zu beachten:

- Die Samen müssen komplett sauber sein

- Die Samen sollten immer feucht an der Oberfläche sein (regelmäßige Kontrolle notwendig, falls sich etwas weißer Schimmel bildet ist das kein Problem, eine Reinigung mit Wasser reicht)

- Die Samen sollten die Möglichkeit zu einem leichten Luftaustausch haben - das heißt: nicht den Beutel versiegeln, sondern nur oben einschlagen

! ABER: Da bei der Stratifizierung im Kühlschrank einiges schief gehen kann, würde ich diese Variante eher nicht empfehlen.

 

 Wie verarbeitet man die Früchte zu reinem Fruchtpüree? - Cooking with Pawpawschule Teil 1: Pawpawmantsche

Das brauchst du:

- ca. 60 Minuten Zeit

- deine Pawpawernte

- 1 Kompostsieb (Maschen 6mm)

- 1 Tafelmesser

- 1 Esslöffel

- Gefrierbeutel

 

Das tust du: 

- Früchte an Längsachse einschneiden

- Aufdrehen wie eine Avokado

- Inhalt mit einem Löffel herauslösen & im Sieb sammeln

- Fruchtfleisch durch das Sieb massieren

- Fruchtmasse in Gefrierbeutel portionieren & direkt einfrieren

 

Achtung vor bitterer Pawpawmantsche: 

- Beim Aushöhlen nicht bis an die Innenseite der Schale gehen - zu weit ist, wo es grünlich wird

- Es dürfen beim Sieben keine kleinen Stückchen Schale oder Minisamen in die Masse gelangen

- Die Samen nicht am Sieb reiben

 

Quick Tips: 

1) Längere Pausen vermeiden: ....sonst wird das Fruchtfleisch braun.

2) Schritte zusammenlegen: Sammle im Sieb so viel Fruchtfleischmasse wie möglich, dann massiere. .

3) Fruchtfleisch wieder auftauen, ohne dass es braun wird? Mit Zitrone & Hitze!